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Kaufberatung für den Porsche 911 Carrera

alle luftgekühlten Modelle

1979 - 1998

           

  

          

Tipps speziell für den 911er

der Baujahre 1989 - 1998 die Typen 964 & 993 betreffend

Der Porsche 911 ist im Laufe seines ungewöhnlich langen Lebens immer besser geworden. Deshalb sind besonders junge Exemplare zu empfehlen.

Der 911 gehört zu den wenigen Autos, die sich bereits zu Lebzeiten den Ruf eines Klassikers erworben haben. Schließlich rollt das Porsche-Erfolgs-Modell bereits seit 1963 vom Band der Zuffenhausener Sportwagenschmiede.

Dank zahlreichen Überarbeitungen zeigt der 2+2-Sitzer sowohl optisch als auch technisch keinerlei Alterserscheinungen. Im Gegenteil: Das Auto mit dem Sechszylinder-Boxermotor im Heck wurde im Laufe der Jahre immer besser.

Den höchsten Reifegrad weist zweifellos die intern 993 genannte Modellgeneration auf, die sich seit Herbst 1993 im Handel befindet. Hinsichtlich seiner Fahreigenschaften, des guten Komforts sowie der hohen Solidität zählt dieser Porsche zu den besten Sportwagen der Welt.

Das hohe Niveau hat natürlich seinen Preis, nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch im Hinblick auf den Unterhalt. Während sich die Benzinkosten noch in einem erträglichen Rahmen halten, reißen hohe Ersatzteil- und Inspektionspreise selbst in Gutgefüllte Geldbeutel ein großes Loch. Weiteren finanziellen Einsatz erfordern die Bremsbeläge und die Reifen, die sich bei forcierter Fahrweise als außerordentlich verschleißanfällig erweisen.

Mit ernsthaften Störungen muss man dagegen selbst bei älteren Exemplaren nicht rechnen. Über die Hälfte der neun Jahre alten Modelle absolvieren die Hauptuntersuchung ohne jede Beanstandung. Zum Vergleich: Im Durchschnitt fallen bei der DEKRA zwei Drittel der gleichaltrigen Autos durch.

Ältere 911 leiden häufig unter Ölverlust, der sich auch durch Abdichtungsmaßnahmen nicht wirksam verhindern lässt. Um die Voraussetzungen für ein langes Motorenleben zu schaffen, sollte trotz des hohen technischen und finanziellen Aufwands auch das Ventilspiel regelmäßig kontrolliert werden. 

 

Anmerkung:

Nicht beim 993er Modell, denn der dort eingesetzte hydraulische Ventilspielausgleich der neuen Motoren-Generation, macht eine regelmäßige Kontrolle und das Einstellen der Ventile überflüssig und reduziert somit auch die Wartungs- und Unterhaltskosten. 

Beurteilung

Plus:

sehr solide Karosserie

ausgezeichnete Verarbeitungsqualität

Sechszylinder mit sehr guter Leistungscharakteristik

sportliche Fahreigenschaften mit hohen Reserven

erstklassige Bremsen, angemessener Verbrauch

Minus:

Geringes Platzangebot

kleiner Kofferraum

hohe Unterhaltskosten

Turbomotor mit hohem Verbrauch

Empfehlenswerte Motorisierung

°3,2 Liter-Sechszylinder mit 217 PS: angemessene Fahrleistungen, durchzugsstark, Verbrauch um 14 Liter/100 km.

°3,6 Liter-Sechszylinder mit 250 oder 272 PS: hervorragende Leistungscharakteristik, sehr gute Fahrleistungen, gute Laufkultur, Verbrauch zwischen 14 und 15 Liter/100 km.

Modellpflege

1988: Carrera 4 mit vergrößertem Motor (3,6 Liter).

1989: Debüt des Porsche 911 Carrera , auf Wunsch mit Tiptronic-Getriebe lieferbar.

1993: Neue Generation mit modifizierter Karosserie, Mehrlenker-Hinterachse und Sechsganggetriebe.

1994: Cabrio (Januar) und Carrera 4 (August).

1995: Neuer Turbo mit zwei Ladern und 408 PS.

Quelle: AMS Gebrauchtwagen 1997 Überarbeitung Th. Gramlich

Tipps speziell für den 911er 

der Baujahre 1979 - 1988 - die Modelle SC & Carrera 3,2

Der besondere Gebrauchtwagen

Auch als Gebrauchter ist der Porsche 911 heiß begehrt. Allerdings liegen Licht und Schatten bei den gebrauchten Elfern nahe beieinander. Wie trennt man die Spreu vom Weizen, was ist beim Kauf zu beachten.

Zur Zeit des Amerika-Booms - also bis zum Dollar-Tiefflug haben wir die gebrauchten 911 nur noch verteilt. Die Käufer kamen, sahen und kauften, egal zu welchem Preis. Dadurch sind viele gut erhaltene Elfer der Baujahre 1977 bis 1981 auf dem deutschen Markt verschwunden, und die übrig gebliebenen befinden sich heute teilweise in einem katastrophalen Zustand. Diese Erkenntnis von Michael K. , Porsche-Gebrauchtwagenhändler in Stuttgart-Zuffenhausen, klingt nicht gerade ermutigen, besonders für 911-Enthusiasten mit schmalem Geldbeutel.

Dennoch verleitet der relativ geringe Einstandspreis von etwa 20 000 bis 25 000 DM gerade junge Umsteiger zu einem Spontankauf - leider manchmal mit teuren Folgen. Optisch gut herausgeputzt, verbergen die scheinbar günstigen 911 oft gravierende technische Mängel, die nach dem Kauf gewaltig zu Buche schlagen. Plötzlich notwendige, unverhoffte Reparaturen sprengen dann schnell den Etat des 911-Neulings und machen das geliebte Stück unbezahlbar. Zudem unterschätzen viele dieser 911 Erstkäufer die laufenden Kosten, wie Steuer und Versicherung, Wartung und Reparatur. Die Unglücks-Elfer werden dann schnell weiterverkauft und nehmen irgendwann ein unrühmliches Ende.

Michael K. "Bei Elfern in dieser Preisklasse halten wir uns raus. Der Aufwand, um ein solches Fahrzeug in einen guten technischen Zustand zu bringen, ist ganz einfach zu hoch und macht sich beim Weiterverkauf nicht bezahlt." Angeboten werden solche 911 eigentlich nur noch auf dem Privatmarkt - die Händler scheuen sich, in den meisten Fällen, solche Fahrzeuge in Zahlung zu nehmen.

Stark begehrt sind dagegen die 911 in der  Preisregion zwischen 30 000 und 50 000 DM. Hier bietet der Elfer-Gebrauchtmarkt das meiste. Die hohe Nachfrage führt zwar bei den Händlern nur zu einem  mageren Angebot, doch hat der 911-Fan auf dem Privatmarkt genügend Auswahl, sofern er bereit und imstande ist, an die 50 000 DM zu investieren.

Der Preisverfall gerade bei den neuen 911 - im ersten Jahr bis 30 Prozent - bietet dem Elfer-Interessenten mehr Spielraum den je. Der hohe Wertverlust in den ersten zwei Jahren, von dem sämtliche Elfer ( Coupé, Targa, Cabrio, Turbo ) betroffen sind, hat gewichtige Gründe:

O Nachdem der Export-Boom in die USA abgeklungen war, wurde das 911-Neu- Gebrauchtwagenangebot im Inland wieder größer. Die astronomischen Preise für gebrauchte 911 pendelten sich wieder auf ein normales Niveau ein.

O Dei Preise für Neuwagen ( der Porsche Carrera Coupé kostete vor zwei Jahren noch 68 560 DM - 12 000 DM weniger als heute ) werden bei gebrauchte  911 nicht linear angehoben, da die Händler und vor allem der Markt das nicht akzeptieren.

O Neue 911 werden teilweise mit erheblichen Preisnachlässen verkauft. Spekulationskäufer der Export-Boom-Zeit müssen ihre Festbestellten Neuwagen manchmal mit erheblichen Verlusten weiter verkaufen.

Da auch bei Porsche das eherne Prinzip von Angebot und Nachfrage Gültigkeit besitzt, ist die Steile Wertverlustkurve eine Konsequenz dieser Entwicklung. Den Gebrauchtwagen-Käufer freut's, denn für einen zwei Jahre alten Porsche 911 bezahlt er jetzt gerade so viel, wie er noch vor zwei Jahren für ein erheblich älteres Modell investieren musste. Außerdem kann er sich dann über den Unvergleichsweise geringen Wertverlust seines Elfers freuen, denn die Verlustkurve wird nach dem zweiten Jahr immer flacher.

Technisch ist der 911 nach zwei Betriebsjahren und einer durchschnittlichen Jahreslaufleistung von 20 000 Kilometern sowieso in einem Top-Zustand  - teure  Verschleißteile werden erst ab 80 000 bis 100 000 Kilometern fällig. In der Ersatzteil-Hitliste der 911 führen mit großem Abstand Bremsbeläge (im Schnitt alle 15 000 Kilometer ) und Kupplung. 

Ansonsten ist der 911 aufgrund seiner langen Bauzeit ein technisch ausgereiftes Fahrzeug. Fast nichts kann ihn erschüttern. Eine Laufleistung von 100 000 Kilometern und mehr ist für den 6-Zylinder-Boxer kein Problem.

Auch dem Rostfraß hat man mit der feuerverzinkten Karosserie seit 1976 Einhalt geboten. Allerdings sollten sich 911-Bebraucht-Käufer die Mühe machen, den Wagen an einigen Stellen genau zu untersuchen, denn im Laufe der Jahre hinterlassen Witterungseinflüsse auch beim 911 ihre Spuren. Die neuralgischen Punkte: 

O Ölleitungen im Bereich des hinteren Kotflügels korrodiert.

O Korrosionsschäden an Öltank, Türschweller, Schlosssäule, Kotflügelanschluss vorne und hinten.

Einen Blick sollte man auch auf die Ölleitung unter dem rechten Türschweller werfen; sie darf nicht gedrückt sein. Da der 911 bis zum Modelljahr 1986 keine separaten Aufnahmen für den Wagenheber hatte, ist diese Ölleitung durch unsachgemäßes Aufbocken oft beschädigt worden. Ebenfalls sollten die Scheinwerfer-Aufnahmen genauer unter die Lupe genommen werden, da hier gerne der Rost "blüht".

Auf Garantie für die angegebene Kilometerleistung und die Unfallfreiheit des gebrauchten 911 ist besonders Wert zu legen, denn gerade beim Elfer wird häufig manipuliert. " Bei mehr als der Hälfte aller gebrauchten 911" , meint ein Stuttgarter Gebrauchtwagenhändler, " wird der Kilometerstand manipuliert. Besonders schlimm ist es beim Turbo."

Allgemein kann der Elfer-Interessent auf dem Privatmarkt mit günstigen Angeboten rechnen. Auf irgendwelche Garantieleistungen, wie beim Händler üblich, muss er jedoch verzichten. Wer allerdings den Einstieg einmal geschafft hat, bleibt allen Erfahrungen nach ein treuer 911-Fan - auch bei den Gebrauchten.

Quelle: MPS 1987 Porsche 911

Anmerkung:

Dies ist zwar eine etwas ältere Kaufberatung, die mir auch bei meinem ersten Elfer etwas geholfen hat. Ich denke bis zu einem gewissen Grad lässt sie sich heute auch noch auf die älteren Fahrzeuge übertragen. Ich wünsche Euch allen viel Erfolg und ein glückliches Händchen bei der Suche nach dem für Euch passenden 911er!

Beste Grüße Thomas Gramlich

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